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Ukraine-Arbeit

"Der Herr schafft Recht den Waisen und Witwen und hat Fremdlinge lieb, dass er ihnen Speise und Kleider gibt.
Darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben."       5.Mose 10,18-19


Ukraine-Arbeit

Diese Arbeit begann bereits in den 90er Jahren, und hat in 2022 plötzlich neue Aktualität gewonnen.

Schon während des Sowjetregimes hatten  Schwestern Briefkontakt zu Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Nach der Tschernobyl-Katastrophe und  dem Zerfall der Sowjetunion baten uns einige von ihnen um Hilfe. Daraufhin organisierten wir mehrmals im Jahr Hilfsgütertransporte nach Kiew. Alles wurde von Spenden finanziert.

Auf dem Rückweg kamen Menschen mit, die an Verstrahlung litten, aber auch an der schlechten Versorgungslage in der Ukraine. Sie konnten sich bei uns mehrere Wochen lang erholen.

Dadurch entstanden viele Kontakte. 

Auch nachdem wir die Transporte eingestellt hatten, besuchte uns  Antonina Butraieva weiterhin, z.T. auch mit Begleitung. Sie war durch die Erfahrung mit unserer Gemeinschaft angeregt, im Raum Kiew eine eigene Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und schließlich mit älteren Frauen aus ihrer Gemeinde zu beginnen. Ihre Familie unterstützte sie dabei. Schließlich brachten sie ab 2015 auch humanitäre Hilfe in den Osten der Ukraine.

Wir nahmen Schwester Antonina in unsere Schwesternschaft auf, und konnten mit ihrer Hilfe weiterhin Geldspenden und (im begrenzten Umfang) auch Sachspenden nach Kiew bringen.

Als dann im Februar 2022 der Krieg in der Ukraine ausbrach, erhielten wir sofort Anfragen aus dem Freundeskreis, wie man Schwester Antonina und die vielen Menschen, die mit ihr waren, unterstützen kann. Da war es schon nicht mehr möglich, Geld in die Ukraine zu senden. Aber wir erhielten sofort Anfragen von Fahrern, die in den 90er Jahren bei unseren Hilfsgüter-Transporten mitgemacht hatten. Im März holten sie Schwester Antonina und weitere Personen von der ukrainischen Grenze ab. 

Im Sommer 2022 fanden dann Wechsel statt, aber wir hatten immer 8-9 Personen zu betreuen. In unserer Umgebung stellten drei VermieterInnen sofort Wohnraum zur Verfügung. Für alle Seiten war es eine große Erleichterung, dass man sich bereits lange kannte!

Wir unterstützten die Geflüchteten bei Behördengängen, bei Arztbesuchen, und in den Herausforderungen des Alltags. Aber wir haben uns auch gegenseitig zum Essen eingeladen, und  hatten Freude an der Gemeinschaft - ein gemeinsames Leben ohne Krieg, bei dem wir doch wußten, dass es auch die andere Realität gibt.
Quelle: Ev.Lukas-Communität
Ankunft der Ukrainerinnen in Belau

Der aktuelle Stand

Jetzt liegt eine bewegte Zeit hinter uns. Wir haben insgesamt 12 Personen betreut.

Anfang des Jahres 2023 fand endlich ein Deutschkurs in unserer Nähe statt, darauf hatten alle lange gewartet.

Nach Ostern ist Schwester Antonina mit ihrer gleichaltrigen Freundin Tanya in die Ukraine zurück gekehrt.  Sie wollten zu ihren Familien zurück.  Es war für alle Frauen, die hier waren eine schwere Entscheidung - und sie haben beschlossen, zu ihren Männern, Brüdern und Söhnen zurück zu kehren, weil diese nicht ausreisen dürfen. Nun leben die Familien in der Nähe von Kiew auf dem Land. 

Nur Katya mit ihrem Mann Dima und Baby Mija (im Oktober 2023 hier geboren) sind zunächst noch bei uns geblieben.  Im Juni 2023 fuhren auch sie in die Ukraine zurück. 

Lediglich Anna, die alleinerziehend ist, bleibt mit ihren Töchtern in Deutschland, ist aber in die Nähe von Bremen gezogen, weil sie hofft, dort leichter Arbeit zu finden.